Endlich beginnen wir uns auch am Arbeitsplatz mit den dunklen Verhaltensweisen auseinanderzusetzen, nachdem so viele Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht und Position, Jahrzehnte darunter gelitten haben. Schon seit einigen Jahren haben wir begonnen, die ungesunden und krankhaften Wesenszüge im privaten Bereich aufzudecken, so dass immer mehr Detailwissen bekannt und salonfähig wird.

Unsicherheit im Umgang mit toxischen Persönlichkeiten
Dennoch liegt noch so vieles im Unklaren, ist unbekannt und man ist unsicher, wie man mit der Situation umgehen soll, wenn man die toxischen Menschen denn überhaupt entlarven konnte.
Als Tochter eines Narzissten glaube ich am Ende nicht, dass es darum geht, das „Toxische“ zu verstehen, sondern vielmehr darum, es zu erkennen und Handlungsalternativen zu haben, um sich selbst davor zu schützen und gut mit der Situation umgehen zu können, um nicht in seine eigenen Stressreaktionen zu fallen – im Kampf, auf der Flucht, in der Starre oder der Unterwerfung werden wir diese Begegnungen zu unseren Ungunsten erleben und leider unnötig wiederholen. Das Leid nimmt nicht ab, es wird eher potenziert.
Am Ende muss die Erkenntnis vorherrschen, dass es nicht dein Problem ist. Du kannst den anderen nicht retten, ihm nicht helfen und vor allem auch nicht ändern. Die Ohnmacht wird dadurch noch größer, wenn du nicht Wege findest, damit für dich neutral und souverän umzugehen.
Hintergründe für toxisches Verhalten
Was man sich wirklich immer wieder klarmachen muss, ist, dass der Gegenüber wirklich krank ist. Dass er es in den meisten Fällen nicht erkennt, was er tut und vor allem damit auch in der Konsequenz anrichtet. Und selbst wenn es ihm offenbart wird, wird er immer einen Grund finden, dass es nichts mit ihm und seinem Verhalten zu tun hat, sondern er das Opfer ist. Er wird es so lange drehen und wenden, bis es alle anderen glauben. Toxische Menschen sind wahre Manipulationskünstler.
Sie haben die Gabe, mit der Kunst ihrer Worte wirklich Zweifel zu schüren und perfide zu manipulieren. So dass man immer schuldbewusst aus den Gesprächen geht und die eigene Argumentationsweise regelmäßig in Frage stellt. Das kann über Jahre hinweg wirklich zermürben, verunsichern und die eigene Persönlichkeit in Frage stellen.
Denn toxische Menschen haben nur sich und ihre eigenen Vorteile im Blick. Es geht nie um Verständnis für den anderen oder darum, eine gute gemeinsame Lösung zu finden. Es geht hingegen einzig und allein darum, dass sie Recht haben und als Sieger aus Gesprächen, Konflikten und Begegnungen hervorgehen.
Die eigene Größe hängt vom Niedermachen anderer ab. Die eigene Grandiosität lässt alle anderen als Idioten wirken und dastehen. Sie erheben sich mit ihrer Art über alle anderen und legimitieren sich darüber selbst. Toxische Menschen haben viel eines Patriarchen. Jedoch gibt es natürlich auch andere Formen, die „sanfter“ wirken und eher die Opferrolle präsentieren, Mitleid und Hilfsbedürftigkeit ausstrahlen.
Mein Empfinden ist, dass sich viele bereits mit toxischen Kollegen, Vorgesetzten und Mitarbeitern auseinandersetzen durften und schier an ihnen verzweifelt sind. Der letzte Ausweg war sicherlich oftmals die Kündigung und den Wechsel des Arbeitsplatzes. Leider finden sich oftmals ähnliche Charaktere im neuen Job. Sie sind leider stark verbreitet – ob es uns passt oder nicht. Insbesondere ab einem bestimmten Karrierelevel, begegnen dir diese Persönlichkeitstypen häufiger.
Toxische Verhaltensweisen
Worin kann ich u.a. toxische Verhaltensmerkmale erkennen?
o Mobbing – hier handelt es sich um wiederholtes negatives Verhalten mit dem Ziel der Schikane, Erniedrigung und Ausgrenzung sowohl verbal, emotional und manchmal sogar auch physisch.
o Mikromanagement – über ständige übermäßige Kontrolle, unnötige Einmischung in Aufgaben und Prozesse wird ein wenig vertrauensvolles Ambiente im Team und Unternehmen geschaffen.
o Passive Aggressivität – hierunter versteht man ein indirektes, feindseliges Verhalten, die Verbreitung von Gerüchten, das Aus- und Weglassen wichtiger Informationen, das Übergehen bestimmter Kollegen bis hin zur offensichtlichen Sabotage und der Verweigerung der Zusammenarbeit.
o Ungenügende Kommunikation – diese führt zu einem Mangel an Offenheit und Transparenz mit der Konsequenz, dass es zu Missverständnissen, Frustration und Konflikten kommt. Unklare Anweisungen, fehlendes Feedback und Ignorieren von Fragen führen zur Ausgrenzung bestimmter Personen und verunsichert das Team.
o Übermässiger Wettbewerb – dieser schafft eine toxische Atmosphäre durch zu starken Wettbewerb im Team, so dass sich Mitarbeiter nur noch über ihre Leistung und Erfolge definieren und dafür bereit sind, Werte zu missachten.
o Diskriminierung und Belästigung
o Ständige negative Kritik – führt dazu, dass über ständige Abwertung das Selbstwertgefühl und die Arbeitsmoral negativ beeinflusst werden.
o Ungerechte Behandlung – die insbesondere die Vergabe von Aufgaben, Verteilung von Ressourcen und Beförderung betreffen kann.
o Burnout-Kultur – zahlreiche Überstunden, permanentem Druck ohne angemessene Unterstützung oder Anerkennung gefährden die Gesundheit der Mitarbeiter und führen zum Ausfall wertvoller Ressourcen.
o Fehlen von Empathie und Unterstützung – dies führt zu einem Gefühl der Isolation und Desillusionierung.
Was kann man tun?
Sicherlich kann man sich nicht in jeder Situation, immer und überall an alle vorgegebenen Werte und guten Ideen für den Umgang miteinander halten und es wird auch mal etwas daneben gehen. Prinzipiell jedoch gibt es Positionen, in denen man persönlich so gefestigt und stabil sein muss, dass man die notwendigen und wertschätzenden Grundwerte lebt und in den Arbeitsalltag und seinen Führungsstil im Miteinander integriert.
Sind dauerhafte Ausfälle oder Fehlverhalten zu bemerken, gilt es umgehend einzugreifen. Dies war bislang wirklich schwierig, denn zum einen will man niemanden denunzieren, sah sich immer der Gefahr der Zurückweisung ausgesetzt und die eigene Wahrnehmung in Frage gestellt, so dass die Angst vor Ablehnung Oberhand gewann. Andererseits ist eine Beschwerde über auffälliges Verhalten auch mit Vorsicht zu genießen, denn auch dies kann einer Denunzierung gleichkommen. Wer spricht am Ende die Wahrheit? Wer hat ggf. ein Eigeninteresse daran, dass der ein oder andere an den Pranger gestellt wird? Wie kann man solche Themen lösen?
Denn toxisches Verhalten ist in allen Situationen möglich, hat sehr viele Facetten und ist des Weiteren individuell zu betrachten, da es von Persönlichkeit zu Persönlichkeit anders zu Tage tritt.
Sicherlich wurde die letzten Jahrzehnte oftmals aus Angst vor Benachteiligung, drohendem Jobverlust, möglichen Missverständnissen und Selbstzweifeln bis hin zum möglichen Selbstverschulden geschwiegen, ausgeharrt und nicht gehandelt.
Chancen zur Persönlichkeitsentwicklung
Es mag jetzt absurd und paradox klingen, aber… der Umgang mit toxischen Menschen birgt große Chancen der eigenen Weiterentwicklung. Sicherlich besonders in Sachen Abgrenzung, Selbstbestimmung, Selbstwert, Klarheit und Selbstbewusstsein. Es mag manchmal ein langer Weg dorthin sein, aber am Ende gehst du als gesunder Mensch gestärkt aus diesen Begegnungen hervor – das ist meine persönliche Erfahrung und möge dir Mut machen, solltest du gerade in einer solchen Situation stecken.
Die Kunst bzw. Stärke, das Bewusstsein und die Energie, nicht wieder in die Selbstzweifel zu fallen, sich nicht ständig in Frage zu stellen, permanentes Overthinking zu betreiben und vor allem, sich selbst wieder kleinzumachen und die eigenen Grenzen zu überschreiten, in Angst zu leben und voller Unsicherheit zu agieren, sind wahrlich eine Kompetenz, die dir keiner mehr nehmen kann.
Oder etwa wieder ins people pleasing zu verfallen, es wieder Recht machen zu wollen, die eigene Meinung hinten anzustellen und dich wegzuducken – alles wohlbekannte Verhaltensmuster, die uns erstmal in Sicherheit wiegen mögen, mittel- bis langfristig jedoch zur Selbstverleugnung und dem Zerfall der eigenen Persönlichkeit führen. Das, was der toxische Mensch bewusst oder unbewusst am Ende bezweckt – aus welchen Gründen auch immer.
Folgen von toxischem Verhalten
De facto hat toxisches Verhalten schwerwiegende Folgen für die Mitarbeiter, einschließlich verminderter Produktivität, erhöhter Fluktuation, erhöhtem Krankenstand und sogar langfristigen psychischen Auswirkungen. Unternehmen bzw. Führungskräfte sollten sich aktiv darum bemühen, ein gesundes Arbeitsumfeld zu fördern und toxische Verhaltensweisen zu erkennen und zu bekämpfen, um das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter zu erhalten.
Da jedoch jede Situation einzigartig ist, gibt es keine einheitliche Lösung für den Umgang mit toxischem Verhalten am Arbeitsplatz. Nutze daher dein Urteilsvermögen und ziehe gegebenenfalls professionelle Unterstützung hinzu, um angemessen auf die entsprechende Situation zu reagieren.
Es gilt noch Vieles zu erforschen und entsprechende Frühwarnsignale und Hilfestellungen in den Unternehmen zu implementieren. Denn toxisches Verhalten gibt es leider überall und ist mittlerweile – aufgrund der zunehmenden Transparenz – überall zu sehen.
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Nicole Dildei Coach•sulting
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