Weniger Meetings. Mehr Wirkung.
- Nicole Dildei
- 7. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Warum unsere Arbeitszeit nicht zu knapp, sondern zu vollgestopft ist – und was Führung jetzt tun kann.
Ich erinnere mich gut an ein Gespräch mit einer Bereichsleiterin eines internationalen Logistikunternehmens, das ich vor einigen Monaten begleiten durfte. Ihr Team hatte nach einem internen Transformationsprojekt spürbar effizientere Prozesse etabliert. Sie erzählte mir:
„Wir haben durch Automatisierung, schlankere Freigaben und verbesserte Schnittstellen mindestens zwei Stunden pro Kopf und Woche eingespart – eigentlich ein Riesenerfolg. Aber nach ein paar Wochen hatte niemand mehr das Gefühl, entlastet zu sein. Stattdessen fühlte es sich noch stressiger an.“

Was war passiert?
Die frei gewordene Zeit wurde einfach neu verplant: Statuscalls, Alignment-Meetings, Tool-Schulungen, neue Projektstreams.
Was wie ein Fortschritt aussah, war in Wahrheit ein Bumerang.
Effizienz kann nur wirken, wenn wir ihr Raum lassen.
Ich erlebe es immer wieder: Optimierungsmaßnahmen werden gestartet, Zeit wird eingespart – und sofort wieder mit Aktionismus gefüllt. Die eigentliche Frage aber wird selten gestellt: Wozu eigentlich?
Die moderne Arbeitswelt ertrinkt nicht an einem Zuviel an Aufgaben – sondern an einem Zuwenig an Fokus.
Wir arbeiten uns ab an Tools, Meetings, Strukturen, Checklisten, die uns vermeintlich sicherer machen sollen. Doch am Ende des Tages bleibt bei vielen das Gefühl: Ich habe viel getan, aber nichts bewegt.
Was läuft hier schief?
Drei Dynamiken fallen mir dabei immer wieder auf:
Verwechslung von Kontrolle mit FührungViele Führungskräfte nutzen digitale Tools, Reportings und Jour fixes als Sicherheitsnetz – nicht weil sie es brauchen, sondern weil sie das Gefühl haben, die Kontrolle sonst zu verlieren. Dabei entsteht Führung nicht durch Kontrolle, sondern durch Orientierung und Vertrauen.
Struktur als SelbstzweckIch sehe viele Organisationen, die sich selbst verwalten. Jede Veränderung zieht neue Prozesse nach sich, jeder Projektstart braucht dutzende Abstimmungen. Statt uns von alten Dingen zu befreien, häufen wir immer mehr Layer an. Und verlieren das, was wirklich zählt: Wirkung.
Tools, die Entscheidungen ersetzen sollen„Wir nutzen jetzt XY – das wird vieles einfacher.“ Der Glaube an das Tool als Lösung für ein Haltungsproblem ist weitverbreitet. Aber kein Tool ersetzt ein klares Nein. Oder ein bewusstes Loslassen.
Was Sie jetzt als Führungskraft tun können?
Wenn Sie wollen, dass Ihre Teams wieder spürbare Ergebnisse liefern – nicht nur To-do-Listen abhaken –, dann beginnt die Veränderung bei Ihnen:
🔹 Setzen Sie bewusste Grenzen.Nicht jedes Thema braucht ein Meeting. Nicht jede Entscheidung braucht einen Call. Und nicht jeder Mitarbeitende braucht die gleiche Führung. Weniger Standardisierung – mehr Situationsintelligenz.
🔹 Definieren Sie Räume statt Prozesse.Geben Sie klare Leitplanken vor – aber lassen Sie Ihren Mitarbeitenden Raum zur Gestaltung. Vertrauen Sie den Kompetenzen, die im Team längst vorhanden sind.
🔹 Entscheiden Sie, was nicht mehr gemacht wird.Die wichtigste Führungsaufgabe der Zukunft ist das Weglassen. Prozesse entmüllen. Strukturen vereinfachen. Meetings streichen. Mut zum Weißraum entwickeln.
🔹 Erlauben Sie Stille.Wertvolle Arbeit entsteht nicht im Call, sondern dazwischen. In Momenten der Konzentration, der Reflexion, des kreativen Denkens. Führen Sie wieder Zeitfenster ein, in denen keine Meetings stattfinden dürfen.
Führung braucht heute vor allem eines: Klarheit im Chaos.
Es reicht nicht mehr, dass wir beschäftigt sind. Es braucht den Mut, radikal zu hinterfragen: Was bringt uns wirklich weiter?Nicht nur operativ – sondern menschlich, kulturell und unternehmerisch.
Ich wünsche mir eine neue Zeit der Führung.Eine Zeit, in der Qualität wieder wichtiger wird als Quantität.In der Vertrauen wichtiger ist als Kontrolle.Und in der wir nicht mehr ständig rennen – sondern wieder wissen, wohin wir wollen.
Coaching und Coach•sulting bieten hier eine ideale Unterstützung, um entweder die ersten Schritte zu machen oder direkt neue Strukturen und Kompetenzen zu implementieren, die die Führungskraft befähigen und ermächtigen mit derartigen Situationen im Team gut und sicher umgehen zu lernen. Ganz im Vertrauen, dass es sich gut entwickeln und das Bestmögliche sich zeigen wird.
Coach•sulting kann hier die eine wichtige Hilfestellung an allen Fronten bieten und zu einer Stabilität der Führung auf verschiedenen Ebenen und unterschiedlichen Bereichen beitragen. Es bedarf Mut, Kreativität, Stärke und ausreichend Motivation, sich Veränderungen zu stellen – für alle Betroffenen. Eine fürsorgliche und erfahrene Begleitung führt zu einer gutgeplanten Umsetzung neuer Strategien bei gleichzeitiger Unterstützung und Stabilisierung einzelner Teammitglieder, Teams und ihren Führungskräften. So können neue Aufgaben, Anforderungen und Prozesse nahezu reibungslos und erfolgreich umgesetzt werden.
Coaching kann Sie bei der Bewältigung anstehender Herausforderungen in jeder Phase zielgerichtet unterstützen - intern im Team oder auch als Führungskraft im Unternehmen. Lassen Sie uns gemeinsam erarbeiten, wie ich Sie und Ihr Projekt optimal begleiten und individuell unterstützen kann.
Kontaktieren Sie mich gerne, um Ihre Anliegen zu besprechen
Nicole Dildei Coach•sulting
+49 157 58 267 427
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