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#5 – Was macht es uns schwer, mit toxischem Verhalten umzugehen?

Aktualisiert: 22. Okt.

Toxisches Verhalten insbesondere am Arbeitsplatz ist leider keine Seltenheit. Und zum Glück entwickelt sich mehr und mehr unser Bewusstsein dafür, so dass wir endlich darüber lesen, sprechen und hören dürfen. So nehmen die Aufklärung und Achtsamkeit hierfür zunehmend ihren Lauf. Doch Wissen allein reicht leider nicht. Wenn wir uns tagtäglich in einer solchen Situation befinden und uns derart behandeln lassen müssen, ist es wichtig, für uns selbst einen guten Umgang mit den vorhandenen Gegebenheiten zu finden, bis es vielleicht auch eine Lösung im Außen gibt.

 

#5 – Was macht es uns schwer, mit toxischem Verhalten umzugehen?
#5 – Was macht es uns schwer, mit toxischem Verhalten umzugehen?

Bitte beachte auch, dass es ein solches Verhalten nicht immer gleich etwas ganz Großes sein muss – es können auch kleine, perfide Marotten, mal ein Spruch hier, mal eine Gestik dort, also es können manchmal auch Kleinigkeiten sein, die dir erstmal gar nicht so auffallen und dennoch ein anhaltendes Störgefühl erzeugen können.

 

 

Was macht es uns also so schwer?

Zunächst einmal sind wir alles Menschen, die alle eine individuelle Kindheit hatten – ob gut oder schlecht – und entsprechend geprägt wurden. So haben wir nicht nur bestimmte Verhaltensweisen erlernt, sondern unterliegen auch bestimmten Glaubensmustern und Wertesystemen. Diese werden alle weitestgehend von unserem Nervensystem kontrolliert, welches uns regelmäßig über unsere Trigger mitteilt, wenn wir uns bestimmte Situationen in Stress bringen. Wir werden also immer wieder, den ganzen Tag, tagein, tagaus auf uns selbst und unsere Verletzungen zurückgeworfen.


Sind wir bspw. in einem toxischen Elternhaus groß geworden, herrschte Angst vor, wurde nicht offen kommuniziert, sondern mit Schweigen, Schreien, Schlägen oder sonstiger Bestrafung erzogen, kann uns eine ähnlich wirkende Situation im Hier und Jetzt in unser altes Verhaltensmuster aus unserer Kindheit zurückwerfen. Dies geschieht völlig automatisch, denn es handelt sich hierbei um unseren Überlebensmodus der aus dem Instinkt funktioniert. Dieser half uns und konnte uns als Kind schützen. Wir eigneten uns so ein Verhalten an, welches uns damals die größte Überlebenssicherheit bot.

 


Unsere Ressourcen aktivieren

Doch heute sind wir erwachsen und hätten die Kapazitäten und Kompetenzen, uns in jenen, weiterhin für unser Nervensystem bedrohlichen Situationen anders zu verhalten. Hierfür bedarf es jedoch der Heilung unserer Verletzungen und einem regulierten Nervensystem, welches sich weitestgehend sicher fühlt. So ist es leider nicht überraschend, dass wir uns bei toxischem Verhalten in einem Gefühl der Hilflosigkeit, Ohnmacht, Kampf oder Verzweiflung bis hin zum berühmten people pleasing wiederfinden und eben nicht souverän mit der gegenwärtigen Situation umgehen können. Unser eigenes Verhalten stürzt uns in diesen Momenten tiefer in die Unsicherheit, denn unser Verstand suggeriert uns, dass wir eigentlich Herr der Lage sein müssten, unser Körper verhält sich aber konträr.

Er kann in der Unsicherheit nicht anders, als in seinen gewohnten Überlebensmechanismus zu verfallen.

 

Unser System spürt toxische Energie sofort, wenn wir ihr in unserer Vergangenheit ausgesetzt waren. Paradoxerweise fühlt sich unser System jedoch in diesem Umfeld sicher. Denn das ist, was wir kennen und egal, wie sehr wir darunter gelitten haben und verletzt wurden, unser System strebt immer wieder in diese Situation der vermeintlichen Komfort- und Sicherheitszone zurück. Es hat manchmal den Anschein eines starken Magnetismus. Deshalb ist es auch sehr schwierig, Veränderungen in unserem Leben umzusetzen.

Dies ist zum Beispiel auch ein Grund, warum wir als Kinder, die geschlagen wurden, uns wieder Partner suchen, die uns weiterhin schlagen.


Es ist ein Kreislauf, der zunächst unterbrochen werden müssen, um in gesunde Beziehungen zu finden, uns für uns selbst stark zu machen und uns durchzusetzen.

 


Der Blick nach innen

In toxisch geprägten Situationen ist es unabdingbar nach uns selbst zu schauen. Was macht es mit uns? Was löst es aus? Woher kennen wir diese Gefühle und unser dazugehöriges Verhalten?


Wir gehen zunächst automatisch in den Widerstand und sehen primär die Auslöser im Außen, so dass wir unsere Verhaltensmuster in den seltensten Fällen direkt annehmen, akzeptieren und zu ihnen stehen können. Es ist jedoch notwendig, hier klar und ehrlich mit sich selbst zu sein, um aus dem Widerstand zu kommen und eine Veränderung zulassen zu können. Wichtig für unseren Verstand ist es, zu wissen, dass es nicht bedeutet, dass wir das toxische Verhalten akzeptieren und diesem zustimmen. Schlussendlich geht es darum, uns nicht auf diese toxischen Spielchen einzulassen, sondern unsere Resilienzen zu aktivieren. Dafür müssen wir groteskerweise erstmal nach uns selbst statt nach dem anderen schauen.

 

Es gilt erst einmal uns selbst zu erkennen, unsere Muster zu entdecken und unser Verhalten zu verstehen. Dann können wir unsere Stärken mobilisieren und uns entsprechend aufstellen – aus eigenen Kräften oder auch mit unterstützenden Maßnahmen. In der neuen Haltung gelingt es uns leichter, alte Verletzungen zu heilen, unsere Verhaltensmuster zu durchbrechen und uns neue anzueignen.

 



Die nächsten Schritte

Selbstverständlich heißt dies jedoch nicht, die Menschen, die sich toxisch verhalten, einfach gewähren zu lassen. Es ist aber wesentlich, uns selbst zu stärken, bevor wir uns mit ihnen konfrontieren und andere Wege, die wir natürlich parallel einleiten können, einzuschlagen, um diese Situationen gut für uns und andere zu meistern.

 

Meine Erfahrung hat gezeigt, dass insbesondere unangenehme und schmerzhafte Situationen die größten Wachstumschancen für uns als Persönlichkeit bergen. Fokussieren wir uns zunächst hierauf, anstatt unsere Energie dort zu verschwenden, wo sie erstmal aufgrund unserer eigenen Blockaden zu keiner spürbaren Änderung führen wird oder es im Zweifel sogar noch schlimmer wird.

 

Versuchen wir zunächst einen Perspektivwechsel, indem wir nach uns und nicht nach dem anderen, seinen Ungerechtigkeiten und schmerzhaften Begegnungen schauen, um uns zu stärken, unsere Ressourcen zu erkennen und unserer Veränderung zuzustimmen und uns ihr ganz zu widmen. Aus dieser Haltung heraus können wir die Situation im Außen angehen und hier mit mehr Ruhe und Stärke Lösungen finden.


Nehmen wir also die Herausforderung an und schauen nach dem Geschenk in dieser Situation! So schwer es vielleicht auch zu Beginn fallen mag, du wirst merken, wie viel Sicherheit du gewinnst, wenn du dir deine Selbstbestimmung und Selbstermächtigung zurückholst und deine Energie für dich einsetzt!

 

Hole dir Unterstützung, um dir Sicherheit im Umgang mit solchen Persönlichkeiten zu geben!

Es gibt immer eine Lösung! Vertraue dir!


 


Coach•sulting bietet hier eine ideale Unterstützung, um entweder die ersten Schritte in Sachen Konfliktbewältigung und Analyse der eigenen Reaktionsstrukturen zu machen oder direkt neue Kompetenzen zu implementieren, die alle Beteiligten befähigen und ermächtigen mit entsprechenden Situationen in Beziehungen gut und sicher umgehen zu lernen. Eine andere Möglichkeit ist als Mediator bzw. Beobachter ein neutrales Bild der herrschenden Beziehungsmuster der Abteilung bzw. im Unternehmen zu skizzieren und darüber Einsichten und Handlungsempfehlungen an die Entscheidungsträger zu geben.

Ganz im Vertrauen, dass sich das Bestmögliche entwickeln und implementieren darf.

 

 

Coach•sulting kann dich bei der Bewältigung anstehender Herausforderungen in jeder Phase zielgerichtet unterstützen - intern im Team oder auch als Führungskraft im Unternehmen. Lass uns gemeinsam erarbeiten, wie ich dich und dein Anliegen optimal begleiten und individuell unterstützen kann.


Kontaktiere mich gerne, um deine Anliegen zu besprechen

Nicole Dildei Coachsulting

+49 157 58 267 427




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