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#11 – Toxisches Verhalten als Mann

Aktualisiert: 10. Juni

Wir haben jetzt diverse Konstellationen bzw. Positionen im Berufsalltag analysiert, durchleuchtet und einige Erkenntnisse daraus gezogen und neue Impulse erhalten. In dieser Folge schauen wir auf die speziell eher männlich geprägten toxischen Verhaltensweisen im Vergleich zu eher weiblich geprägten toxischen Verhaltensweisen, die ich in der nächsten Folge näher betrachten werde.

 


Prinzipiell waren ja einige Zeit eher die Männer im Fokus toxischer Verhaltensweisen, wie bspw. durch narzisstische Züge. Es ist jedoch mittlerweile bekannt, dass diese Verhaltensformen durchaus auch bei Frauen vorkommen, jedoch in anderer Ausprägung.

 

Welche schädlichen, einschränkenden und destruktiven Verhaltensweisen liegen eher in den männlichen sozialen und kulturellen Normen verankert?

1.       Einige Männer neigen dazu, dominantes Verhalten an den Tag zu legen und versuchen, Kontrolle über andere zu erlangen - in zwischenmenschlichen Beziehungen, am Arbeitsplatz oder in anderen sozialen Situationen.

2.       Aggressives Verhalten umfasst physische, verbale oder emotionale Aggressionen gegenüber anderen in Form von Gewalt, Drohungen oder verbaler Herabsetzung.

3.       Viele Männer sind in der Gesellschaft zumeist darauf konditioniert, ihre Gefühle zu unterdrücken oder als Zeichen von Schwäche zu betrachten. Dies kann zu emotionaler Unfähigkeit führen, sich angemessen auszudrücken oder mit ihren Emotionen umzugehen.

4.       Toxisches männliches Verhalten kann durch traditionelle Geschlechterrollen verstärkt werden, die Männer dazu drängen, sich dominant, unabhängig und stoisch zu verhalten, während sie Frauen als schwächer oder weniger kompetent betrachten.

5.       Sexuelle Übergriffe, Belästigung am Arbeitsplatz oder in sozialen Situationen sowie andere Formen der sexuellen Gewalt basieren auf der Machtungleichheit zwischen den Geschlechter.

6.       Giftige Maskulinität bezieht sich auf die Idee, dass Männer nur auf bestimmte Weisen "männlich" sein sollten und nicht von traditionellen Stereotypen abweichen dürfen. Dies verleitet zu riskanten oder destruktiven Verhaltensweisen, um ihre Männlichkeit zu beweisen.

 

Diverse gesellschaftlichen und kulturellen Normen fördern entsprechendes Verhalten unter Umständen, andere setzen sich für positive Veränderungen in Bezug auf Geschlechterrollen und soziale Normen ein.

 

 

Worin liegt der Unterschied zu weiblich geprägtem toxischen Verhalten?

Der Unterschied liegt überwiegend in den Erscheinungsformen und hierfür zugrundeliegenden entsprechenden Ursachen. So erfahren Männer häufiger eher die härt gearteten Ausprägungen, wohingegen bei Frauen oftmals das Sanftheitsprinzip vorliegt.

- Männer und Frauen sind generell unterschiedlichen gesellschaftlichen Erwartungen und Rollenbildern ausgesetzt. Männer werden eher dazu ermutigt, sich durch Stärke und Unabhängigkeit zu definieren. Wenn Individuen versuchen, diesen Erwartungen gerecht zu werden und sich dabei selbst und andere schädigen, kann es über einen gewissen Zeitraum zu heftigen Reaktionen kommen, weil irgendwann das Fass der Anpassung voll ist.

- Männlich geprägtes toxisches Verhalten kann sich oft durch Dominanz, Aggression und Machtkämpfe manifestieren. Männer können dazu ermutigt werden, ihre Macht und Autorität über andere auszuüben, was zu Unterdrückung, Missbrauch und Gewalt führen kann. Dominanz, Aggression und Unterdrückung von Emotionen führen bei Männern u.U. zu körperlicher Gewalt, verbaler Herabsetzung und Kontrollsucht.

- Männer können in vielen Kulturen aufgefordert werden, ihre Schwäche nicht zu zeigen und "hart" zu sein. Dies kann dazu führen, dass Männer ihre Emotionen verbergen, sich isolieren und Schwierigkeiten haben, über ihre Probleme zu sprechen und Hilfe zu suchen. Ein Mangel an Unterstützung, das Gefühl der Isolation und die fehlende, emotionale Verbindung kann zu einem erhöhten Risiko für psychische Gesundheitsprobleme führen. Langjährig unterdrückte Emotionen können im schlimmsten Fall Depressionen auslösen.

- Männlich geprägtes toxisches Verhalten kann auch durch einen starken Wettbewerbsgeist und eine Risikobereitschaft gekennzeichnet sein. Männer können dazu ermutigt werden, sich in riskanten Situationen zu beweisen und um jeden Preis erfolgreich zu sein, was zu rücksichtslosem Verhalten und Selbstschädigung führen kann. Männer können gesellschaftlich auch eher mit direkter Konfrontation oder Bestrafung behandelt werden.

- Starre Geschlechterrollen werden vielfach gefördert und ermutigen Männer, bestimmte Verhaltensweisen zu zeigen, die als "männlich" gelten. Dies kann dazu führen, dass Männer sich in ein enges Korsett von Erwartungen zwängen, was ihre persönliche Entwicklung und Selbstverwirklichung einschränken können.

 

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die Ausprägungen männlicher, toxischer Verhaltensweisen auf zahlreiche Stereotype zurückzuführen ist und sich enger Geschlechterrollen bedient. Wichtig im Umgang hiermit ist sicherlich das Wissen über die Ursachen und Hintergründe dieser Verhaltensweisen. Oftmals sind dann andere Lösungskonzepte möglich.

 

 

Wie gehe ich mit diesem Phänomen in Bezug auf Männer denn nun um?

Der Umgang mit toxischem Verhalten bei Männern erfordert ein einfühlsames und strategisches Vorgehen, um sowohl die betroffenen Personen als auch potenzielle Opfer zu unterstützen und zu schützen. Hier sind einige mögliche Ansätze:

- Erziehung und Sensibilisierung sind entscheidend, um toxische Verhaltensweisen zu erkennen und zu verstehen, wie sie entstehen können. Programme zur Geschlechtergleichstellung und zur Förderung gesunder Beziehungen können dazu beitragen, stereotype Geschlechterrollen zu hinterfragen und positive Verhaltensänderungen zu fördern.

- Klare Abgrenzung ist wichtig, um toxisches Verhalten gar nicht erst entstehen zu lassen. Dies kann bedeuten, dass man deutlich macht, welche Verhaltensweisen inakzeptabel sind und welche Konsequenzen es für deren Fortsetzung geben wird.

- Betroffene von toxischem Verhalten müssen Unterstützung und Empowerment z.B. durch Beratung, Sicherheitsmaßnahmen am Arbeitsplatz oder in der Gemeinschaft, und durch Stärkung ihrer Fähigkeiten zur Selbstverteidigung und zur Auseinandersetzung mit belastenden Situationen erfahren.

- Interventionen für Männer mit toxischem Verhalten sind anzubieten, um sie dabei zu unterstützen, ihre Verhaltensweisen zu reflektieren und zu ändern. Programme zur Gewaltprävention, Therapie, Mentoring und Unterstützungsgruppen finden hier Anwendung.

- Männer mit toxischem Verhalten sind für ihre Handlungen und den daraus entstehenden Konsequenzen verantwortlich zu machen. Hier kann mit Auflagen und Teilnahmeverpflichtungen gearbeitet werden, um eine Wiedergutmachung und Verhaltensänderung herbeizuführen.

- Strukturelle Veränderungen auf individueller, institutioneller und gesellschaftlicher Ebene sind hier sicherlich die langfristige Lösung. Förderung von Gleichstellung und Diversität, die Schaffung sicherer und unterstützender Umgebungen sowie die Überwindung von geschlechtsspezifischen Stereotypen und Diskriminierung sind zu priorisierende Ziele.

 

Toxisches Verhalten ist natürlich nicht auf ein bestimmtes Geschlecht beschränkt und kann in verschiedenen Formen und Kontexten auftreten. Das versuche ich mit dieser Serie herauszuarbeiten. Es geht deshalb im Einzelfall immer um eine differenzierte Betrachtung und die Berücksichtigung individueller Umstände und Bedürfnisse.

 

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