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Wenn der Login schon Überforderung auslöst.

  • Nicole Dildei
  • 11. Juli
  • 4 Min. Lesezeit

Über die stille Not hinter vollen Postfächern, fehlender Priorisierung und dem schleichenden Verlust von Vertrauen


Es ist 7:42 Uhr. Noch bevor der Kaffee duftet, blinkt der Bildschirm. „Sie haben 239 ungelesene Nachrichten.“Der Cursor flackert, die Schultern spannen sich. Der Tag hat noch nicht begonnen – und fühlt sich doch schon verloren an.

Was wie ein banales technisches Ritual klingt – der tägliche Login – ist für viele Manager:innen zum Symbol ihrer inneren Überforderung geworden.Nicht selten ist es der Beginn eines Strudels, der sie durch den Tag zieht: zu viele Themen, zu wenig Struktur, zu hohe Erwartungen. Ein Teufelskreis aus Reaktion, Selbstaufgabe und stillem Druck.


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Wenn der Login schon Überforderung auslöst.

Zu viel Verantwortung, zu wenig Vertrauen

Viele Führungskräfte erleben sich als zentrale Schnittstelle – nicht nur für Entscheidungen, sondern auch für Kontrolle.Was zunächst nach Engagement klingt, ist in Wahrheit oft Ausdruck eines tieferliegenden Problems: fehlendes Vertrauen.

Wenn die Organisation nicht trägt, wenn Prozesse unklar sind oder Mitarbeitende nicht eigenverantwortlich agieren dürfen, dann bleibt alles an einer Person hängen.Und genau das passiert: Aufgaben, Entscheidungen, Rücksprachen – alles landet auf Ihrem Tisch.



Ein Leben im Ausnahmezustand

Die To-do-Liste wächst schneller, als sie abgehakt werden kann.Wichtige Themen bleiben liegen, weil Dringliches ständig dazwischenfunkt.Zeit zum Nachdenken? Fehlanzeige.Stattdessen flackern da:

  • unerledigte E-Mails

  • komplexe Personalfragen

  • wirtschaftlicher Druck

  • Veränderungsprozesse, die moderiert werden müssen

  • Erwartungen von außen – und der stille Wunsch, es einfach irgendwie zu schaffen.

Mit jedem „Ich kümmere mich später darum“ wächst die innere Last. Die Tage wirken fremdbestimmt, das Wochenende reicht kaum zur Regeneration.Der Kopf ist voll – das Herz leer.



Dauermeetings und verlorene Schaffenskraft

Ein weiterer Verstärker dieses Teufelskreises sind die endlosen Meetings.Stunden um Stunden in Besprechungen – häufig ohne klares Ziel, ohne Ergebnis, ohne konkrete Zuständigkeit.

Der Kalender ist dicht, die Zeit zum produktiven Arbeiten fehlt.Statt strategischer Führung erleben viele Führungskräfte sich im operativen Dauermodus.Die eigentliche Arbeit wird in Randzeiten geschoben – spätabends, frühmorgens, an Wochenenden. Genau dann, wenn eigentlich Regeneration stattfinden sollte.

Was auf Dauer entsteht, ist kein Erfolg – sondern stille Erschöpfung.Ein System, das weiterläuft, aber langsam innerlich kippt.



Der Punkt, an dem das System kippt

So entsteht ein Zustand, den ich „funktionale Überforderung“ nenne.Nach außen läuft alles. Die Meetings finden statt, die Zahlen stimmen vielleicht sogar.Doch innerlich beginnt etwas zu erodieren: die Klarheit, das Vertrauen, die Freude an der Rolle.Das Gefühl, überhaupt noch zu gestalten, schwindet.

Und das Tragische daran: Viele dieser Führungspersönlichkeiten tragen einen hohen Anspruch in sich. Sie wollen es gut machen. Sie wollen Halt geben. Sie wollen führen – nicht nur verwalten.

Doch wenn niemand sie hält, wenn niemand entlastet, dann wird ihr System irgendwann instabil.Und mit ihnen das gesamte Unternehmen.



Mögliche Lösungen: Klarheit, Vertrauen und mutige Striche

Es braucht keine Revolution – aber spürbare Schritte, die nachhaltig entlasten.Hier einige konkrete Ansätze:

  1. Meeting-Kultur überdenken.Weniger Meetings, dafür mit Klarheit, Ziel und Ergebnisverantwortung. Prüfen Sie: Muss ich dabei sein? Was ist der Zweck? Wo reicht ein Update?

  2. Prioritäten konsequent klären.Was sind Ihre Top-3-Wirkungsfelder? Alles andere darf delegiert, verschoben oder bewusst gestrichen werden.

  3. Vertrauen fördern statt Kontrolle leben.Übertragen Sie Verantwortung – nicht nur Aufgaben. Menschen wollen wirksam sein, wenn man sie lässt.

  4. Fokus-Zeiten einplanen.Blockieren Sie Kalenderzeiten für tiefes Arbeiten, Denkphasen und strategische Planung – und verteidigen Sie diese genauso wie ein wichtiges Meeting.

  5. Strukturen neu denken.Holen Sie sich Unterstützung, um Organisation, Kommunikation und Verantwortlichkeiten systemisch zu überarbeiten. Sie müssen nicht alles allein lösen.

  6. Digitale Klarheit schaffen.Feste Zeiten für E-Mails und Kommunikation helfen, aus dem Reaktionsmodus herauszukommen und wieder aktiv zu gestalten.


Diese Veränderungen sind möglich. Nicht auf einen Schlag, aber Schritt für Schritt.Mit Klarheit, mit Mut – und mit der Erkenntnis: Sie dürfen sich selbst entlasten.


Denn Ihre Aufgabe ist nicht, alles zu schultern.Ihre Aufgabe ist es, zu führen – mit Präsenz, mit Herz und mit der Kraft, die durch Raum entsteht.


Wenn Sie sich in dieser Beschreibung wiedererkennen, dann ist das kein Zeichen von Schwäche.Es ist ein Zeichen von Bewusstheit.Und vielleicht genau der Moment, an dem sich etwas verändern darf.





Coaching und Coach•sulting bieten hier eine ideale Unterstützung, um entweder die ersten Schritte zu machen oder direkt neue Strukturen und Kompetenzen zu implementieren, die die Führungskraft befähigen und ermächtigen mit derartigen Situationen im Team gut und sicher umgehen zu lernen. Ganz im Vertrauen, dass es sich gut entwickeln und das Bestmögliche sich zeigen wird.

 

  

Coach•sulting kann hier die eine wichtige Hilfestellung an allen Fronten bieten und zu einer Stabilität der Führung auf verschiedenen Ebenen und unterschiedlichen Bereichen beitragen. Es bedarf Mut, Kreativität, Stärke und ausreichend Motivation, sich Veränderungen zu stellen – für alle Betroffenen. Eine fürsorgliche und erfahrene Begleitung führt zu einer gutgeplanten Umsetzung neuer Strategien bei gleichzeitiger Unterstützung und Stabilisierung einzelner Teammitglieder, Teams und ihren Führungskräften. So können neue Aufgaben, Anforderungen und Prozesse nahezu reibungslos und erfolgreich umgesetzt werden.

 


Coaching kann Sie bei der Bewältigung anstehender Herausforderungen in jeder Phase zielgerichtet unterstützen - intern im Team oder auch als Führungskraft im Unternehmen. Lassen Sie uns gemeinsam erarbeiten, wie ich Sie und Ihr Projekt optimal begleiten und individuell unterstützen kann.


 

Kontaktieren Sie mich gerne, um Ihre Anliegen zu besprechen

Nicole Dildei Coachsulting

+49 157 58 267 427



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