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Ich habe keine Zeit! - ein weiteres Phänomen unserer Zeit

Aktualisiert: 11. Juni

Mach mal eine kleine Übung mit mir und ersetze den Standardsatz

„ich habe keine Zeit“ mit

„Das ist keine Priorität für mich“…


BAMM!


Achte bitte einfach nur darauf, wie es sich für dich anfühlt.



Erkenntnisse aus dieser kleinen Übung

Als ich diese Übung das erste Mal gemacht habe, war ich tief betroffen. Denn genau das habe ich immer gespürt, und fühlte mich deshalb von anderen abgelehnt, meine Bedürfnisse missachtet usw. Denn natürlich ist es so, dass der andere Zeit hat, eben sie sich nur nicht für meine Themen nehmen möchte.


Dies hat eine ganz andere Aussagekraft und ist so viel ehrlicher.


Schockierender jedoch fand ich die Erkenntnis mir selbst gegenüber. Denn für welche Dinge, nehme ich mir keine Zeit, keine Zeit für mich selbst?

Keine Zeit, Sport zu machen, die Ernährung zu verändern, endlich mal wieder eine alte Freundin anzurufen, mich mit neuen Menschen zu treffen, den Keller aufzuräumen usw. usw.


 

Warum kann ich mir selbst gegenüber nicht einfach ehrlich sein?

Genau, das hat gerade einfach keine Priorität für mich.

 

Und wenn ich das bei einigen meiner Vorhaben anwende, fühle ich die mangelnde Selbstfürsorge. Also für mich ein neues großartiges Tool, um mir auf die Schliche zu kommen und zu schauen, was ich wirklich will und was mir guttut.

 


Das „Ich habe keine Zeit!“-Phänomen

Aber zurück zum „Ich habe keine Zeit!“-Phänomen. Meiner Meinung nach hängt es eng mit dem immer heftiger werdenden Selbstoptimierungswahn! Dieser permanente Zwang, sich weiter zu verändern, zu verbessern, voranzukommen, sich selbst zu erkennen und dann natürlich endlich bestmöglich zu entwickeln usw.


Der Wahn der Selbstverwirklichung, die aber dann bitte auf jeden Fall perfekt zu sein hat und alles ab sofort beinhaltet, was wir uns schon immer gewünscht haben, treibt uns in den nächsten Burnout. Wir müssen alles in unseren Tag stopfen – Sport, Kontemplation, Meditation, Yoga, gesunde Ernährung, professionelles Kochen und Backen, optimales Putzen, Organisieren, Stapeln, Aufbewahren, perfektes Aussehen, eloquentes Auftreten usw usw usw. Die Liste ist mittlerweile endlos. Social Media bombardiert uns zusätzlich mit Anforderungen, die wir bis dato in Teilen noch gar nicht kannten und so wird diese Liste immer länger und länger und wir kommen nicht mehr hinterher. Je weniger wir erfüllen, desto schlechter fühlen wir uns.

Dabei rennt die Zeit davon und wir hecheln immer glamouröseren Idealen hinterher, während die wirklich nährenden Dinge aus Zeitgründen auf der Strecke bleiben.

Was ist wirklich unser Ziel? Wen wollen wir darstellen am Ende?

 


Aktuelle Gegenbewegungen

Es steht der aktuellen Energiebewegung extrem entgegen. Diese bringt nämlich die Auflösung des „Müssen Müssens“ mit sich und damit auch dem Wegfall des Zwangs, den wir seit Jahrtausenden leben. Diesen Konflikt werden wir in den nächsten Monaten und Jahren sicherlich noch heftig zu spüren bekommen. Immer wieder getrieben von der eigentlichen Frage: „Was will ich wirklich?“

 

Wesentlich dafür ist die Klarheit Entscheidungen zu treffen. Eine Entscheidung zu treffen erfordert, klar Stellung zu beziehen und damit eine Wahl zu treffen. Gerade in unserer Zeit der unzähligen Optionen fällt das oft schwer. Meist prallen hierbei einfach unterschiedliche Werte aufeinander. Hierfür ist es notwendig, dass die eigene Werteskala bewusst ist.


Oftmals wird jedoch die notwendig zu treffende Entscheidung aufgeschoben, aus Angst, etwas zu verpassen oder weil es schmerzhafte Erinnerungen an zuvor getroffene Entscheidungen in ähnlichen Situationen gibt.


Meist werden die Probleme aber in der Regel größer, wenn die Entscheidung aufgeschoben bzw. keine getroffen wird.



Die Optimalitätsfantasie

Es gibt einen Wissenschaftler namens Gerd Gigerenzer, der dieses ganze Hin und Her „Optimalitätsfantasie“ nennt. Die Idee, dass es die perfekte Lösung, das Optimum gibt. Die Suche danach ist Teil unseres menschlichen Verhaltens. Leider macht sie uns uns oftmals unzufrieden und sogar unglücklich.


Statt unsere Zeit mit der Suche nach der perfekten Lösung zu verschwenden, wäre es sinnvoller nach einer Lösung zu suchen, die einfach nur gut genug ist.


Was muss die Lösung erfüllen? Was sind die Anforderungen und Ansprüche?


Die Lösung ist dann gefunden, wenn diese Kriterien mit einer der möglichen Optionen matchen.

Das macht das Entscheiden einfacher und damit wäre schon viel gewonnen!

 

Wenden wir den Fokus weg von der Vision der fliegenden, eierlegenden Wollmilchsau und legen ihn eher auf einen einzigen Aspekt, der aber unser Sein und Herz erfüllt, uns glücklich macht und uns am Ende mit genügend Zeit beschenkt, damit wir endlich mal wieder durchatmen und wir sein können!


Vielleicht ist der Wert "Zufriedenheit" unser neues Credo!



 

Coach•sulting kann eine wichtige Hilfestellung an allen Fronten bieten und zu einer Stabilität der Führung und Selbstführung auf verschiedenen Ebenen und unterschiedlichen Bereichen sowie des Teams beitragen. Es bedarf Mut, Kreativität, Stärke und ausreichend Motivation, sich Veränderungen zu stellen – für alle Betroffenen. Eine fürsorgliche und erfahrene Begleitung führt zu einer gutgeplanten Umsetzung neuer Strategien bei gleichzeitiger Unterstützung und Stabilisierung einzelner Teammitglieder, Teams und ihren Führungskräften. So können neue Aufgaben, Anforderungen und Prozesse nahezu reibungslos und erfolgreich umgesetzt werden.

 

 

Coach•sulting kann dich bei der Bewältigung anstehender Herausforderungen in jeder Phase zielgerichtet unterstützen - intern im Team oder auch als Führungskraft im Unternehmen. Lass uns gemeinsam erarbeiten, wie ich dich und dein Projekt optimal begleiten und individuell unterstützen kann.


Kontaktiere mich gerne, um deine Anliegen zu besprechen

Nicole Dildei Coachsulting

+49 157 58 267 427




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