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Charisma allein reicht nicht – Wenn Narzissmus zur Führungsfalle wird

  • Nicole Dildei
  • 18. Apr.
  • 4 Min. Lesezeit

Wir alle kennen sie: Menschen, die den Raum betreten und sofort alle Blicke auf sich ziehen. Sie wirken größer, lauter, schneller, klarer. Ihr Charisma ist faszinierend, ihre Ideen sind kühn, ihre Überzeugungskraft ansteckend. Gerade in Führungsrollen oder beim Gründen von Start-ups wirken solche Persönlichkeiten wie natürliche Anführer. Und wir folgen ihnen oft bereitwillig – weil sie etwas verkörpern, das in uns eine Sehnsucht weckt: nach Klarheit, nach Richtung, nach etwas Größerem.


Toxische Unternehmenskultur: Der unsichtbare Killer für Erfolg und Menschlichkeit
Charisma allein reicht nicht – Wenn Narzissmus zur Führungsfalle wird

Doch genau hier beginnt ein gefährlicher Trugschluss. Denn nicht jede laute Stimme bringt Tiefe mit. Nicht jedes starke Auftreten basiert auf innerer Stärke. Und nicht jeder, der den Ton angibt, hat auch etwas zu sagen, das dem Kollektiv dient. Was auf den ersten Blick als beeindruckend erscheint, entpuppt sich in Krisenzeiten oft als brüchig. Dann zeigt sich, wie tragfähig eine Persönlichkeit wirklich ist – jenseits von Wirkung, Strategie und Selbstvermarktung.



Zwischen Schein und Sein: Wenn Macht das Ego füttert

Narzisstische Persönlichkeiten in Führungsrollen haben oft ein sicheres Gespür dafür, wie man Erwartungen erfüllt. Sie sind oft extrem leistungsfähig, zielgerichtet und charmant – solange alles nach Plan läuft. Doch sobald Kritik, Ambivalenz oder Kontrollverlust auftauchen, wird es schwierig. Denn Narzissmus braucht Bewunderung wie Luft zum Atmen. Wenn das Außen nicht mehr spiegelt, was das Ego erwartet, kommen Manipulation, Schuldverschiebung oder Machtmissbrauch ins Spiel. Die Verantwortung wird abgeschoben, die Realität verzerrt, das Team destabilisiert.


In Unternehmen, gerade im schnelllebigen Umfeld von Start-ups, wird diese Dynamik oft lange nicht erkannt – oder bewusst ausgeblendet. Der Erfolg zählt. Die Vision zählt. Die Performance zählt. Doch das Problem ist: Narzisstisch geführte Organisationen bauen auf Sand. Sie kreisen um die Inszenierung, nicht um die Substanz. Und irgendwann bricht dieses Konstrukt zusammen – spätestens, wenn der erste Gegenwind kommt.



Führung braucht Reife, nicht nur Strahlkraft

Echte Führung beginnt nicht mit Wirkung, sondern mit Wahrhaftigkeit. Sie zeigt sich nicht im Rampenlicht, sondern in der Stille. In Momenten der Unsicherheit, des Zweifelns, der Demut. Sie braucht Selbstreflexion, innere Stabilität und ein tiefes Verständnis für menschliche Prozesse. Sie braucht das Bewusstsein, dass Macht nicht zum Selbstzweck wird – sondern zur Verantwortung. Zur Fähigkeit, Räume zu halten, andere groß zu machen, Perspektiven zu integrieren.


Was wir in Unternehmen oft erleben, ist eine Überbetonung von Performance und eine massive Unterbetonung von innerer Reife. Führungskräfte werden an Zahlen gemessen, nicht an ihrer Fähigkeit, Vertrauen zu stiften, Klarheit zu geben, psychologische Sicherheit zu erzeugen. Doch genau das macht langfristig den Unterschied: nicht, wie laut jemand ist – sondern wie tief er denkt, wie ehrlich sie handelt, wie verbindlich er führt.



Der Weg zu einer neuen Führungskultur

Es braucht dringend ein Umdenken: in der Auswahl von Führungspersönlichkeiten, in der Begleitung von Entscheidern, in der Unternehmenskultur insgesamt. Charisma ist kein Ersatz für Integrität. Und Selbstinszenierung kein Zeichen von echter Stärke. Statt Persönlichkeiten zu feiern, die sich selbst inszenieren, dürfen wir den Fokus wieder auf Menschen legen, die andere wirklich mitnehmen – nicht durch Lautstärke, sondern durch Präsenz. Nicht durch Kontrolle, sondern durch Klarheit.


Was es braucht, ist ein neues Verständnis von Leadership – eines, das innere Werte höher bewertet als äußeren Glanz. Das Krisen nicht als Bedrohung, sondern als Bewährungsprobe sieht. Und das weiß: Wer sich selbst nicht führen kann, wird auch andere nicht aufrichten können.



Fazit: Die neue Zeit verlangt neue Führung

Wir stehen an einem Wendepunkt. Die alte Welt hat Führung oft mit Macht verwechselt. Doch was heute gefragt ist, ist etwas anderes: Integrität, Erdung, emotionale Intelligenz. Die Fähigkeit, sich selbst zu hinterfragen, empathisch zu handeln, Verantwortung nicht als Privileg, sondern als Dienst zu begreifen.

Die gute Nachricht ist: Diese neue Form von Führung ist nicht lauter, aber tragender. Nicht schneller, aber nachhaltiger. Und sie beginnt dort, wo Menschen bereit sind, nicht nur gesehen zu werden – sondern zu sehen. Sich selbst. Und die, für die sie Verantwortung tragen.








Coaching und Coach•sulting bieten hier eine ideale Unterstützung, um entweder die ersten Schritte zu machen oder direkt neue Strukturen und Kompetenzen zu implementieren, die die Führungskraft befähigen und ermächtigen mit derartigen Situationen im Team gut und sicher umgehen zu lernen. Ganz im Vertrauen, dass es sich gut entwickeln und das Bestmögliche sich zeigen wird.

 

  

Coach•sulting kann hier die eine wichtige Hilfestellung an allen Fronten bieten und zu einer Stabilität der Führung auf verschiedenen Ebenen und unterschiedlichen Bereichen beitragen. Es bedarf Mut, Kreativität, Stärke und ausreichend Motivation, sich Veränderungen zu stellen – für alle Betroffenen. Eine fürsorgliche und erfahrene Begleitung führt zu einer gutgeplanten Umsetzung neuer Strategien bei gleichzeitiger Unterstützung und Stabilisierung einzelner Teammitglieder, Teams und ihren Führungskräften. So können neue Aufgaben, Anforderungen und Prozesse nahezu reibungslos und erfolgreich umgesetzt werden.

 


Coaching kann Sie bei der Bewältigung anstehender Herausforderungen in jeder Phase zielgerichtet unterstützen - intern im Team oder auch als Führungskraft im Unternehmen. Lassen Sie uns gemeinsam erarbeiten, wie ich Sie und Ihr Projekt optimal begleiten und individuell unterstützen kann.


 

Kontaktieren Sie mich gerne, um Ihre Anliegen zu besprechen

Nicole Dildei Coachsulting

+49 157 58 267 427



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