Authentizität kann man sich nur selbst schaffen
- Nicole Dildei
- 9. Mai
- 4 Min. Lesezeit
Ein Plädoyer für Eigenverantwortung und Selbstverbindung
Was bedeutet eigentlich authentisch sein?
„Authentizität“ ist ein Begriff, der in den letzten Jahren regelrecht gehypt wurde – in Coachings, in Führungsseminaren, in Social Media-Posts. Doch was genau steckt dahinter? Authentisch zu sein bedeutet, im Einklang mit den eigenen inneren Werten, Bedürfnissen und Wahrheiten zu handeln. Es ist ein Zustand, in dem sich das Innen und das Außen decken – in dem das, was gesagt wird, mit dem übereinstimmt, was gefühlt wird.

Und genau das ist der Knackpunkt: Diese Übereinstimmung kann Ihnen niemand „beibringen“. Sie ist nicht durch Nachahmung, gute Ratschläge oder externe Techniken dauerhaft zu erreichen. Authentizität entsteht in einem sehr intimen Raum: in der Verbindung zu sich selbst.
Authentizität ist keine Fremdbeurteilung – sondern tiefe Selbstwahrnehmung
Neulich wollte mich jemand davon überzeugen, dass man nicht selbst sagen könne: „Ich bin authentisch.“ Man müsse das anderen überlassen – die könnten dann entscheiden, ob man als authentisch empfunden wird oder nicht.
Ich musste innerlich schmunzeln.
Denn für mich ist das Gegenteil wahr:
Authentizität ist keine Fremdbeurteilung. Authentizität ist die tiefste Form der Selbstwahrnehmung.
Nur Sie wissen, wann Sie wirklich authentisch sind. Nur Sie spüren die feinen Nuancen zwischen einer Maske, die aus alten Prägungen entsteht, und Ihrem wahren Sein. Nur Sie begegnen morgens Ihrem Spiegelbild – dieser ersten, intimen Begegnung mit sich selbst – und spüren im Herzen:
Bin ich gerade wirklich ich selbst?
Oder spiele ich eine Rolle, weil ich glaube, dass sie von mir erwartet wird?
Andere Menschen sehen immer nur einen kleinen Ausschnitt von uns. Sie betrachten uns durch ihre eigene Brille – gefärbt von Erwartungen, Erfahrungen, Sympathien oder Antipathien. Sie können wahrnehmen, ob etwas stimmig wirkt. Aber sie können niemals vollständig erfassen, welche innere Reise Sie gehen, welche Werte und Grenzen Sie in sich tragen oder wo Sie Kompromisse eingehen.
Authentizität ist eine innere Wahrheit, keine äußere Bewertung.
Authentisch zu sein bedeutet, den Mut zu haben, sich selbst immer wieder neu zu begegnen. Sich selbst ehrlich zu hinterfragen. Sich treu zu bleiben – auch wenn es unbequem ist. Fehler einzugestehen. Grenzen zu setzen. Zweifel auszuhalten.
Es ist leicht, eine Rolle zu spielen. Es ist leicht, Erwartungen zu erfüllen. Doch es ist eine leise, tiefe Entscheidung, immer wieder bei sich selbst zu bleiben – inmitten einer Welt, die oft lieber bewertet als versteht.
Wenn Sie morgens in den Spiegel schauen, dann spüren Sie es: Bin ich heute die authentischste Version meiner selbst – nicht im Sinne von Perfektion, sondern von Echtheit? Kann ich mir selbst aufrichtig in die Augen sehen? Oder entferne ich mich gerade ein Stück weit von dem, wer ich wirklich bin?
Nur Sie können sich diese Fragen beantworten. Nur Sie kennen Ihre innersten Beweggründe. Nur Sie wissen, wann Sie sich selbst verraten – und wann Sie sich selbst treu geblieben sind.
Andere dürfen wahrnehmen, ob Ihre Energie sie berührt. Aber sie bestimmen nicht Ihre Echtheit. Sie spiegeln lediglich ihre eigene Perspektive.
Echtheit ist ein innerer Kompass, kein äußerer Applaus.
Und genau darin liegt Ihre wahre Kraft: Wer sich selbst ehrlich begegnet, wird unabhängig vom Urteil der Welt. Und schafft auf genau dieser Basis die stärksten, tiefsten Verbindungen: Mit sich selbst – und mit anderen.
Der spannende Disput: Kann man Authentizität lernen?
In vielen Diskussionen höre ich Sätze wie:
„Aber Authentizität kann man doch trainieren!“
„Manche Menschen brauchen einfach Anleitung, um sich selbst zu finden!“
„Das ist doch auch ein Prozess, den man begleiten kann!“
Natürlich – Begleitung, Inspiration, Spiegelung, Unterstützung durch Coaching oder Mentoring kann sehr wertvoll sein. Aber: Authentisch werden ist kein externer Prozess. Es ist ein inneres Sich-Erinnern. Authentizität ist keine Technik, kein Mindset und kein Ziel auf einer To-do-Liste. Es ist vielmehr ein radikaler Akt der Ehrlichkeit – sich selbst gegenüber.
Was niemand für Sie übernehmen kann
Kein noch so gut gemeinter Ratgeber, keine Ausbildung, kein Tool kann Ihnen die Verantwortung abnehmen, sich selbst zu begegnen. Wirklich zu begegnen. Mit allem, was Sie sind – nicht nur mit dem, was Sie nach außen zeigen wollen. Die Angst zu enttäuschen, abgelehnt zu werden oder nicht „richtig“ zu sein, liegt oft wie ein Schleier über dem, was in Ihnen wahr und lebendig ist.
Authentizität entsteht dann, wenn dieser Schleier fällt. Wenn Sie sich selbst erlauben, unperfekt, verletzlich, klar, stark, widersprüchlich, ehrlich und lebendig zu sein – ohne Maske.
Führungspersönlichkeit vs. Selbstbild
Besonders spannend wird es in der Businesswelt. Führungskräfte stehen oft unter enormem Druck, Erwartungen zu erfüllen – sowohl eigene als auch fremde. Die Vorstellung davon, wie man als Leader „sein sollte“, ist oft weit entfernt vom eigentlichen Wesen. Und doch: Nur wer sich selbst kennt, wer sich selbst erlaubt, der oder die zu sein, die man wirklich ist, kann andere kraftvoll und nachhaltig führen.
Echtheit ist nicht gleich Beliebtheit. Authentizität ist unbequem, ehrlich und manchmal auch konfrontierend. Aber sie ist auch kraftvoll, magnetisch und tief vertrauensbildend. Menschen spüren, ob jemand mit sich selbst verbunden ist oder nicht. Und genau darin liegt der Unterschied zwischen Führung und echter Präsenz.
Ein Denkanstoß zum Schluss
Authentizität ist kein Statussymbol. Sie ist kein Tool zur Selbstoptimierung. Und sie ist schon gar keine Inszenierung.Sie ist der ehrlichste Ausdruck dessen, was Sie in Ihrem Innersten sind.
Vielleicht ist es genau jetzt an der Zeit, sich zu fragen:„Was in mir wartet noch darauf, wirklich gesehen und gelebt zu werden?“
Coaching und Coach•sulting bieten hier eine ideale Unterstützung, um entweder die ersten Schritte zu machen oder direkt neue Strukturen und Kompetenzen zu implementieren, die die Führungskraft befähigen und ermächtigen mit derartigen Situationen im Team gut und sicher umgehen zu lernen. Ganz im Vertrauen, dass es sich gut entwickeln und das Bestmögliche sich zeigen wird.
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