Vielleicht wunderst du dich jetzt, dass ich die angekündigte Folge 5 mit der Folge 2 ausgetauscht habe, aber es macht für mich mehr Sinn, erst die Seite der toxisch Handelnden anzuschauen und dann auf die Seite der hiervon Betroffenen zu wechseln, um danach auf die Beziehung zwischen beiden einzugehen.
Toxisches Verhalten fällt im Zweifel nicht vom Himmel. Auch hier gibt es vielfältige Hintergründe, die es nicht legitimieren aber doch erklären sollen. In manchen Fällen ist es hilfreich, zu verstehen, denn aus der Haltung des Verständnisses heraus, ist es manchmal leichter zu ertragen bzw. damit umzugehen. So haben auch Menschen mit toxischem Verhalten eine Menge an Verletzungen erlitten, die sie wiederum nicht anders auszuhalten wissen, als sich gegen ihr Umfeld zu richten.
Warum verhalten sich also manche Menschen toxisch?
Schauen wir uns einfach mal an, was u.a. dahinterstecken könnte, um zu verstehen, warum sich Menschen toxisch verhalten und dadurch nicht nur sich selbst, sondern auch ihrem Umfeld enorm Schaden zufügen.
Toxisches Verhalten kann verschiedene Ursachen haben. Zumeist ist es jedoch das Ergebnis einer Kombination aus persönlichen, sozialen, psychologischen und Umweltfaktoren. Es kann weiterhin auf tiefe seelische Wunden zurückzuführen sein, die oft mit persönlichen Erfahrungen, traumatischen Ereignissen oder psychologischen Problemen verbunden sind. Mögliche Hintergründe können u.a. sein:
Menschen, die mit ungelösten inneren Konflikten oder traumatischen Erfahrungen kämpfen, können dazu neigen, ihr Schmerz- oder Wutgefühl auf andere zu projizieren. Ungelöste Traumata, wie z.B. Missbrauch, Vernachlässigung oder schwere Verluste, können zu toxischem Verhalten führen, um mit den emotionalen Folgen des Traumas umzugehen.
Schwierigkeiten bei der Regulation von Emotionen können dazu führen, dass Menschen impulsiv handeln und ihre Gefühle auf ungesunde Weise ausdrücken.
Manche Menschen verhalten sich toxisch, um ihren Stress, ihre Ängste oder andere emotionale Herausforderungen bewältigen. Starke Ängste, Frustration oder Unsicherheit können dazu führen, toxisches Verhalten zu zeigen, um Kontrolle zu erlangen oder um die eigenen Ängste zu bewältigen. Sie können auch überreagieren, wenn ihre Erwartungen nicht erfüllt werden oder dass sich die Dinge nicht so entwickeln, wie sie es sich wünschen.
Menschen, die Schwierigkeiten haben, angemessen mit anderen zu kommunizieren oder Konflikte zu lösen, können dazu neigen, auf toxische Verhaltensweisen zurückzugreifen. Sie fühlen sich oftmals abgelehnt, sehen ihre Wünsche oder Bedürfnisse nicht erfüllt oder fühlen sich in ihrer Ehre verletzt und nicht gesehen.
Aber auch Umweltfaktoren wie familiäre Dynamiken, Arbeitsplatzkultur oder gesellschaftliche Normen können toxisches Verhalten fördern oder sogar tolerieren.
Persönliche Probleme wie Eifersucht, geringes Selbstwertgefühl oder ein Bedürfnis nach Kontrolle können zu toxischem Verhalten führen, wenn die Hintergründe hierfür unbearbeitet bleiben und keine gesunden Bewältigungsstrategien entwickelt werden. Menschen versuchen dann ihre Unsicherheiten und gefühlten Kontrollverlust zu kompensieren, indem sie andere herabsetzen, dominieren oder kontrollieren. Toxisches Verhalten kann eine Art sein, sich selbst aufzuwerten und besser zu fühlen. Sie leiden stets unter fehlender Anerkennung oder Mangel an Aufmerksamkeit und haben oft das Gefühl, nicht genügend Beachtung zu bekommen.
Leider können auch unsere Gesellschaft, Medien oder Peer-Gruppen dazu beitragen, toxisches Verhalten zu normalisieren oder zu verstärken, indem sie bestimmte Verhaltensweisen belohnen oder idealisieren, die letztendlich schädlich sind.
Natürlich gibt es auch einige psychische, teilweise schwerwiegende Gesundheitsprobleme wie bspw. Borderline, narzisstische Persönlichkeitsstörung oder antisoziale Persönlichkeitsstörung, bei denen die Betroffenen Schwierigkeiten haben, gesunde zwischenmenschliche Beziehungen aufrechtzuerhalten.
Ein Mangel an Empathie oder das Unvermögen, die Gefühle, Perspektiven und Bedürfnisse anderer zu verstehen oder zu respektieren und sie hingegen eher zu ignorieren, kann zu toxischem Verhalten führen, da die betreffende Person möglicherweise nicht in der Lage ist, angemessen auf andere zu reagieren. Sie sind stattdessen auf ihre eigenen Bedürfnisse konzentriert.
Mögliche Folge dieser Erlebnisse und Gefühle
Diese Ursachen und Hintergründe können sich dann in Folge u.a. in Form von unkontrollierten Wutausbrüchen, Aggression, Manipulation, übermäßiger Eifersucht, Besessenheit, Kontrollsucht, impulsivem Verhalten oder passive Aggressivität äußern.
Es ist wichtig zu beachten, dass toxisches Verhalten oft tief verwurzelte Ursachen oder emotionale und psychologische Probleme hat und nicht einfach durch oberflächliche Interventionen behoben werden kann. Es erfordert oft professionelle Hilfe und Unterstützung, um die zugrunde liegenden Probleme anzugehen und gesündere Verhaltensweisen und Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Leider geht es auch manchmal soweit, dass derjenige, der sich toxisch verhält, dies nicht erkennt bzw. auch nicht erkennen kann. So ist bspw. Narzissten oftmals ihre eigene Störung weder bekannt noch setzen sie sich mit ihr auseinander, da ihre Haltung ist – Alle anderen sind „verkehrt“! Nur sie sind „richtig“!
Versuch des Perspektivwechsels
Mit dieser Folge möchte ich toxisches Verhalten in keiner Weise gutheißen, sondern eher darauf hinweisen, dass in den meisten Fällen schwere Verletzungen und großes Leid vorliegen und deshalb es hier nicht nur Täter gibt, sondern vielfach die ursprünglichen Opfer zu finden sind. Ich halte es für notwendig, gerade in der Neuen Zeit, dass wir alle Perspektiven einer Situation beleuchten, um uns ein abschließendes Bild für uns selbst machen zu können – wenn möglich in einer unverbindlichen, klaren und achtsamen Haltung.
Wenn wir es schaffen in dieser Art und Weise, ab und zu die Perspektive zu wechseln, fällt es uns leichter in die Distanz zu gehen, nicht jedes Verhalten persönlich zu nehmen, sondern wie ich in der Folge #5 - Was macht es uns so schwer, mit toxischem Verhalten umzugehen? Beschreiben werde, unsere Wunden zu erkennen, in der Gegenwart zu heilen und eher die Chancen für unser Wachstum als das Leid in der Begegnung zu finden.
Selbstverständlich gehe ich genau deshalb in den nächsten Folgen weiter auf den möglichen Umgang sowie unsere Reaktionen auf toxisches Verhalten ein, um das Thema aus allen Perspektiven zu betrachten.
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Nicole Dildei Coach•sulting
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